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 Omaha vs Holdem

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BeitragThema: Omaha vs Holdem   Omaha vs Holdem Icon_minitimeSa Okt 25, 2008 10:58 pm

Einleitung

Das Ziel eines jeden Pokerspielers sollte es sein, ein kompletter Pokerspieler zu werden, der alle Varianten möglichst gut beherrscht. Viele von Euch werden sicher schon sehr viel Erfahrung mit Fixed Limit und/oder No Limit Hold'em gemacht haben.

Der Schritt zu einer anderen Pokervariante ist oftmals kein leichter. Es bedarf einer gewissen Umstellung, um in einer neuen Variante Fuß zu fassen. Man braucht aber vor diesem Schritt keine Angst zu haben, denn Omaha sieht zwar auf den ersten Blick kompliziert aus, ist aber, wenn man Regeln und Philosophie des Spiels verstanden hat, ein recht einfaches Spiel, in dem man gutes Geld verdienen kann.

Dazu kommt, dass man einen weiteren Schritt in Richtung Allround-Spieler macht, welches einem in vielen späteren Situationen zu Gute kommen kann. So kann man, wenn man mehrere Pokervarianten beherrscht, immer nach den Tischen Ausschau halten, an denen die größten Fische zu finden sind, während man, wenn man nur eine Spielvariante gut kann, immer nur an diese Tische gebunden ist. Man kann also seine Edge durch eine flexiblere Tischauswahl deutlich verbessern, was für jeden Pokerspieler ein Anreiz sein sollte.
Regeln und Spielart

Der grundlegende Unterschied zwischen Omaha und Hold'em ist, dass man 4 statt 2 Karten bekommt, und 2 dieser Karten müssen mit 3 Karten vom Board kombiniert werden (genauere Ausführung im Regelthread). Omaha high wird zumeist in der Variante Pot Limit (kurz: PLO) gespielt, Fixed Limit und No Limit werden nur sehr selten gespielt.
Bankroll Management

Dadurch, dass die Varianz in Pot Limit Omaha um einiges höher ist als in Hold'em, sollte man ein konservativeres BRM wählen, wenn man viel PLO spielt. Ausführlicheres dazu findet Ihr im BRM-Artikel.
Die Nuts
Im Gegensatz zu Hold'em ist in Omaha die bestmögliche Hand relativ häufig im Spiel. Das liegt nicht nur daran, dass man 4 statt 2 Karten hat, sondern auch daran, dass sich meist mehr Spieler den Flop anschauen als dies in Hold'em geschieht. In einem unraised Pot erkennt man relativ häufig, dass man gegen die Nuts spielt, wenn man einen Reraise bekommt, es sei denn, der Gegner hat ein sehr starkes Draw und setzt Euch auf eine schwächere Drawing Hand, oder er hofft, dass Ihr eine Made Hand habt, von der Ihr Euch trennen könnt.

Das Bluffen

Das Bluffen geschieht in Omaha weit weniger häufig als in Hold'em. Speziell in niedrigen Limits (bis PL 50 etwa) ist es oft sinnlos, einen Bluff zu spielen, da die Gegner extrem loose sind und ihre Hände sehr oft overplayen. Deswegen würde ich Euch davon abraten, auf den niedrigen Limits viel zu bluffen. In den höheren Limits hingegen kann man schon öfter einen guten Bluff riskieren.



Beispiel: Der Flop ist Q T 8, Ihr haltet A J 8 7.

Ihr habt zwar keinen Flush, haltet aber das Ass. Hier könnte man mit einer 1/2 potsize Bet versuchen den Pot zu stehlen, wenn man weiß, dass die Gegner relativ tight sind und einen nicht mit 3rd und 4th Flush callen.

Beispiel: Der Flop besteht aus 3 Karten, von denen 2 suitet und 2 connectet sind. Ihr habt ein Flushdraw, und ein Gegner bettet den Flop. Ihr bezahlt den Einsatz und kommt zum Schluss, dass der Gegner höchstwahrscheinlich ein Set oder Top Two Pair hat. Der Turn bringt eine Karte, die eine Straße ermöglicht (nicht jedoch einen Flush). Der Gegner checkt zu Euch, und Ihr entscheidet Euch dafür, die Straße zu repräsentieren (was durchaus Sinn ergeben würde, denn Ihr würdet hier ein Straighdraw genauso spielen). In solchen Situationen, in denen Draws ankommen und Ihr Euren Gegner nicht auf diese Hand setzt, habt Ihr oft eine gute Möglichkeit, eine Bluff Bet zu machen (es sei denn, der Gegner ist extrem loose).
Starthände

Anders als in Hold'em gibt es in Omaha keine Monster-Preflophände (wie z.B. AA in Hold'em). Selbst die besten Omaha-Starthände sind gegen eine Random Hand nicht viel mehr als ein 65:35-Favorit! Dennoch ist die Selektion der Starthände in Omaha von großer Bedeutung. Alle 4 Karten sollten möglichst gut in irgendeiner Art und Weise zusammenpassen. Je höhere Limits Ihr spielt, desto wichtiger ist es, ausgewählte Starthände zu spielen. So ist gewährleistet, dass Ihr nicht allzu oft in kniffligen Situationen landet.

Beispiel: Ihr haltet die Nutstraight. Euer Gegner hält ebenfalls die Nutstraight, hat jedoch einige Redraw-Möglichkeiten, weswegen Ihr maximal um den halben Pot spielt.

Zur Verhinderung solcher Situationen dient die Starthände Selektion.



Hier eine kleine Handanalyse, wie sich die Equity von Aces gegen andere Hände verhält:

Hand Pot equity

AA** vs random Hand


65,64% zu 34,36%

AA** vs KKJT


60,99% zu 39,01%

AA** vs KK**


69,95% zu 30,05%

AAK* vs KK**


74,97% zu 25,03%

AA** vs 8765


58,73% zu 41,27%

AA** vs 9988


57,00% zu 43,00%

AA** vs 9966


63,75% zu 36,25%

Für weiter Equity Handanalysen, die Ihr selbst durchführen wollt, empfehle ich Euch http://www.propokertools.com 
Drawing Hands

Im Gegensatz zu Hold'em gibt es in Omaha logischerweise mehr Drawing Hands, da man ja 4 statt 2 Karten zur Verfügung hat. Allerdings sollte man in Omaha, anders als in Hold'em, eigentlich IMMER nur zu den Nuts drawen, sowohl bei Flush- als auch bei Straightdraws (es sei denn, Ihr drawt auf die Nutstraight und habt ein „Gratis-Draw" auf einen Flush oder umgekehrt). Ansonsten kann das Unternehmen Draw sehr teuer werden. Besonders als Omaha-Neuling ist diese Grundregel von großer Bedeutung, da man versuchen sollte, knifflige Turn- und Riverentscheidungen möglichst zu vermeiden. Gerade für Anfänger ist es immer wichtig, das Spiel (vorerst) möglichst zu vereinfachen und sich an gewissen Richtlinien orientieren zu können.

Beispiel: Der Flop ist J-6-5 rainbow und Ihr habt A-Q-7-4. Diese Hand ist keine besonders gute Drawing Hand, da Ihr mit einem Teil Eurer Outs nur auf das Bottom oder Ignorant End der Straight drawt. Wenn die 3 am Turn kommt, habt Ihr zwar die Nuthand; kommt jedoch die 8, habt Ihr nur mehr die Second Nuthand und lauft Gefahr, möglicherweise in eine Nuthand zu laufen, was in Omaha nicht ungewöhnlich ist, da es nicht selten ist, dass zwei oder mehr Leute auf die Nutstraight drawen.
Redraws

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei Omaha sind Redraws. So etwas gibt es nur sehr bedingt in Hold'em, gehört jedoch zum Alltag von Omaha dazu.

Hier ein Beispiel zu Redraws:

Ihr haltet A Q 8 7 und der Flop kommt 2 9 T. Ihr habt hier zwar eine OESD, jedoch müsst Ihr Euch überlegen, welche Eurer Outs live sind, also Outs, auf die es kein Redraw gibt. Wenn ein J kommt, habt Ihr zwar eine Straight, könnt jedoch gegen KQ** hintenliegen. Wenn der J auch noch der J ist, könntet Ihr gegen einen Flush spielen. Der J wiederum gibt Euch ein Redraw auf den K zur höheren Straight.

Dieses Beispiel soll Euch zeigen, dass Ihr immer aufpassen müsst, welche Eurer Outs wirkliche Outs sind, und welche Outs Redraws auf Euer Draw zulassen.
Varianz

Die Varianz ist in Omaha wesentlich höher als in Hold'em. Das liegt vor allem daran, dass man im Gegensatz zu Hold'em in Omaha nur selten ein hoher Favorit ist, und man zudem wesentlich öfter große Pots spielt. Dazu kommt, dass man sich öfter in Coinflip-Situationen befindet als in Hold'em, z.B. wenn man mit Top Set gegen ein starkes Draw all-in ist. So ist es mir persönlich schon passiert, dass ich nach einer Session mit 7 gewonnenen Stacks in der nächsten 8 verloren habe (auch wenn das in diesem Ausmaß eher selten vorkommt). Doch in einer Session 3-4 Stacks zu gewinnen oder zu verlieren ist keine Seltenheit. Deswegen schlagen wir Euch gegenüber Hold'em auch ein konservativeres Bankrollmanagement für Pot Limit Omaha vor.
Backdoor Draws

In Hold'em spielen Backdoor Draws eine relativ geringe Rolle. In Omaha jedoch sind Backdoor Draws ein wichtiger Bestandteil der Equity. Es kommt bei einem All-in relativ häufig vor, dass man Backdoor Outs auf eine Straight oder einen Flush hat bzw. kann es sogar der Fall sein, dass man Backdoor Outs auf nicht nur einen Flush und nicht nur eine Straight hat.

Beispiel: Ihr haltet in der Hand A K T 9, und der Flop ist T 9 4. Euer Gegner hält Q T T 4 und hat somit Top Set. Es kommt zum All-in. In Hold'em seid Ihr so gut wie drawing dead, wenn Ihr mit Two Pair auf Top Set trefft (Gewinnchance 0,01% auf Quads). In Omaha hingegen habt Ihr mit den ganzen Backdoor Outs noch eine Gewinnchance von nicht weniger als 10%.
Implied Odds

Genauso wie in Hold'em ist auch in Omaha das Kapitel Implied Odds sehr wichtig, da man in vielen Händen damit konfrontiert ist. In Omaha sind die Implied Odds aber meist deutlich niedriger als in Hold'em, da die Gegner sehr oft nicht mehr betten oder callen, wenn ein Draw am Turn oder River angekommen ist. Man sollte sich der Implied Odds gegenüber dem jeweiligen Gegner immer bewusst sein, sollte sie aber im Zweifelsfall relativ niedrig ansetzen, wenn einem der Gegner noch nicht sonderlich aufgefallen ist und man keine nennenswerten Stats über ihn hat. Natürlich sind auch die Reversed Implied Odds nicht zu vergessen, die besonders dann auftreten können, wenn man nicht zu den Nuts drawt.

Bei einem guten Gegner, der potsize bettet und alle anderen folden, solltet Ihr möglichst über 10 Outs haben. Ein korrekter Call benötigt nach Odds in etwa 13 Outs. So kann es sein, dass ein Call mit einem Flushdraw in den meisten Fällen inkorrekt ist (wenn Ihr nur noch einen Gegner habt), was in Hold'em normalerweise ein klarer Call ist.
Traffic auf den Pokerseiten

Ein Problem bei Omaha ist sicher, dass es auf den Pokerseiten nicht soviel Traffic gibt wie beispielsweise bei Hold'em. Dennoch kann man besonders auf den großen Seiten wie Party Poker und Pokerstars in der Regel genug Tische finden, um spielen zu können. Dennoch sollte man sich darüber klar sein, dass nicht zu jeder Zeit der gleiche Traffic herrscht. Besonders am Vormittag kann es der Fall sein, dass nur sehr wenig Traffic herrscht und man schon einmal Probleme hat, genügend Tische auf einer Seite zu finden.
Allgemeine Stärke der Gegner

Besonders auf Party Poker sind die Gegner sehr soft, und es wird einem ein richtiges Fischmeer geboten, in das man nur mehr eintauchen muss! Darum kann man besonders auf den niedrigeren Limits wesentlich höhere BB/Stunde-Raten erzielen als in Hold'em, was natürlich ein großer Anreiz ist, Pot Limit Omaha zu spielen! Auf Pokerstars sind die Gegner zwar mitunter um einiges besser als auf Party Poker, doch auch hier gibt es noch genug Fische, um sehr profitabel spielen zu können.
Winrate pro Stunde
Ein interessanter Aspekt ist immer, wie hoch die Winrate in welcher Variante ist. Auf PLO kann die Winrate auf niedrigen Limits locker bis zu 10BB/Stunde betragen!!! Selbst auf höheren Limits ist die Winrate im Vergleich zu Hold'em noch immer sehr gut, auch wenn sie nicht mehr so stark nach oben abweicht wie in den kleineren Limits.
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